Montag, 18. März 2024

Hermann und der verwirrte Hase

 Viel Spaß beim Lesen!





Hermann und der verwirrte Hase


Mit überhöhter Geschwindigkeit raste ein schnittiger Sportwagen die Straße entlang und das auf dem Dach befestigte Kajak schlenkerte gefährlich hin und her und die Halterung knirschte, als wollte sie protestieren.
Die vier Insassen in dem Auto kümmerte das nicht. Lautstark sangen sie den Text des Liedes, das aus dem Autoradio erklang, mit.
Pass auf, Jochen!“ rief die Beifahrerin, denn aus einem Seitenweg kam ein Traktor.
Der junge Mann trat erschrocken auf die Bremse und der Wagen kam schlingernd zum Stehen.
Durch die Wucht löste sich das Boot, donnerte auf die Straße und traf mit der Spitze einen Hasen, der sich überschlug und regungslos auf der Wiese liegen blieb.



Hermann saß in seiner Stube im Schuppen und genoss die heiße Schokolade und das Marmeladenbrot, das ihm die Frau, die von den Langhaaren Oma genannt wurde, eben gebracht hatte.
Der Troll schmunzelte, es gefiel ihm hier. Vor einiger Zeit hatte ihn der Mann ohne Haare gefragt, ob er lieber wieder im Wald in einem Baum leben wollte, oder hier bei ihm.
Obwohl es ihm große Überwindung gekostet hatte, das zuzugeben, hatte er geantwortet, dass er gerne hier bliebe.
Das war doch glasklar, besser als hier ging es ihm nirgendwo.
Natürlich hatte er dabei sein aller grimmigstes Trollgesicht gemacht.
Der Mann ohne Haare aber hatte nur vergnügt gelacht.
Er hatte dann zwischen seiner Werkstatt und Hermanns
Stube eine Mauer aus Brettern eingezogen, sodass der Troll eine eigene kleine Wohnung hatte. 
Selbst ein kleines Fenster wurde eingesetzt und die Frau mit dem Namen Oma hatte hübsche Gardinen aufgehängt.
Der Mann ohne Haare aber brachte eines Tages ein Bett, das er selbst gezimmert hatte, in die Stube und die Langhaare, die wieder mal zu Besuch waren kamen mit Kissen und Decken und einem kleinen Teppich.
Hermann war es wirklich sehr schwer gefallen, seine finstere Miene beizubehalten, denn so wunderschön und gemütlich war seine kleine Stube geworden.
Und der Mann ohne Haare hatte wirklich an alles gedacht. Er hatte sogar an die Tür einen tiefer gelegenen Griff angebracht, extra nur für ihn.
Und die Langhaare hatten für ihn Bilder gemalt und an die Wand gehängt.
Ein Klopfen an der Scheibe riss ihn aus seinen Gedanken. 
 
(c) Elli M.
Seine Freundin Amalia Blaumeise flatterte vor dem Fenster und schwirrte in die Stube, als Hermann öffnete.
Sie landetet auf dem Tisch und machte sich sofort über die Brösel auf dem Teller her.
Hermann setzte sich und wartete.
Der Vogel plusterte sich auf und zupfte an seinen Federn.
Das war lecker, du hat es schön hier.“
Anerkennend sah sie sich um.
Ja, sie sind sehr nett zu mir,“ grinste Hermann.
Aber wie ich dich kenne zeigst du ihnen nur dein grimmiges Gesicht.“
Schließlich bin ich ein Troll und bin das meinem Namen schuldig.“
Die beiden kicherten.
Doch dann wurde die Blaumeise ernst.
Wir brauchen deine Hilfe!“
Was ist los?“
Auf der Wiese vor dem Wald liegt ein riesengroßer Hase, wie ich noch keinen gesehen habe. 
Er ist nicht tot, aber lebt auch nicht. Sein Herz klopft noch, aber er bewegt sich nicht.“
Ich will ihn mir mal ansehen,“ brummte der Troll, schlüpfte in seine Jacke und verließ mit Amalie den Schuppen.
Familie Mümmel mit ihren Kindern, das Eichkätzchen Ulrike, der Igel Rudi und die Maus Graufellchen standen bei dem wirklich sehr großen Hasen.
Hermann beugte sich über das Tier und fühlte seinen Puls.
Mit der Hand fuhr er über das Fell und über den Kopf.
Er hat eine große Beule am Kopf, deshalb wohl die lange Ohnmacht. Ich hole den Mann ohne Haare. Er muss uns helfen.“
So schnell ihn seine kurzen stämmigen Beine trugen eilte er zurück zum Haus und klingelte Sturm.
Gemach, gemach,“ rief Großvater Schinkel, als er öffnete und den kleinen Kerl herein ließ.
Hermann stemmte seine Hände auf die Knie und musste erst mal heftig atmen.
Dann erzählte er Opa Schinkel und seiner Frau, die auch in den Flur gekommen war von dem verletzten Hasen.
Natürlich ging Opa Schinkel gleich mit und seine Frau wollte den Tierarzt verständigen.
Bald standen die beiden vor dem Hasen und der alte Mann hüllte ihn in die mitgenommene Decke und trug ihn zum Schuppen, wo er ihn auf die Werkbank legte.
Der Hase war noch immer nicht aufgewacht und besorgt runzelte Herr Schinkel die Stirn.
Da wurde mit einem Schwung die Schuppentür aufgestoßen und Hermann konnte gerade noch hinter einem Holzstapel verschwinden, bevor der Tierarzt eintrat.

(c) RMzV

Polternd begrüßte er seinen Freund und untersuchte dann fachmännisch das verletzte Tier.
Innere Verletzungen hat er keine und die lange Ohnmacht kann von dem Schlag auf den Kopf kommen. Ich gebe ihm
eine Kreislauf stärkende Spritze, den Rest muss die Natur übernehmen.“
Danke dir Erich.“
Das wirst du nicht mehr denken, wenn du meine Rechnung bekommst,“ lachte dieser dröhnend und gab ihm einen kräftigen Schlag auf die Schulter unter der Opa Schinkel zusammen zuckte.
Mitten in der Nacht wurde Hermann wach durch ein Stöhnen und Poltern. Schnell lief er nach nebenan und drückte auf den Lichtschalter.
Der Hase lehnte an der Werkbank und sah sich verwirrt um.
Wo bin ich hier?“
Im Schuppen von dem Mann ohne Haare. Du lagst auf der Wiese vor dem Wald und er hat dich hierher getragen. Wie fühlst du dich?“
Ich habe Kopfschmerzen und ein flaues Gefühl im Magen.“
Hermann grinste: „ Die Kopfschmerzen kommen von deiner Beule und das flaue Gefühle, ich denke mal du hast Hunger.“
Wie zur Bestätigung fing der Magen des Hasen laut zu grummeln an.
Die beiden lachten.
Komm in meine Stube, die Frau mit dem Namen Oma hat schon gedacht, dass du vielleicht Hunger hast, wenn du aus deiner Ohnmacht erwachst und hat vorgesorgt.“
Wer sind denn alle diese Leute, die du erwähnst?“
Während der Hase von dem reich gefüllten Teller aß, erzählte ihm der Troll von Opa und Oma Schinkel, ihren Enkelinnen, den Langhaaren, und wie er hierher gekommen ist.
Zufrieden lehnte sich der Hase zurück. Er fühlte sich wohl, außer den pochenden Schmerzen im Kopf.
Aber nun erzähle mir, wie kommst du auf die Wiese, hat ein Auto dich angefahren?“
Der Hase überlegte, dann schüttelte er verwirrt den Kopf.
Ich weiß es nicht?“
Woher kommst du und wie heißt du?“
Ich weiß es nicht!“
Hm, das kommt wohl von dem Schlag auf den Kopf, aber dein Gedächtnis wird bestimmt bald wieder funktionieren. Komm wir wollen schlafen, du kannst dich dort auf dem Teppich legen.“
Die nächsten Tagen vergingen und der Hase wurde von Tag zu Tag kräftiger und dank Omas Arnika - Salbe wurde auch
die Beule kleiner, nur sein Gedächtnis kam nicht wieder.
Am Wochenende kamen Renate und Susi und natürlich waren sie begeistert von dem neuen Mitbewohner.
Als sie hörten, dass er sich an nichts mehr erinnern konnte, beschlossen sie ihm zu helfen.
 
(c) RMzV

Zu viert wanderten sie zu der Wiese, wo man ihn gefunden hatten, überquerten gemeinsam die Straße und wanderten durch den Wald.
Vielleicht trafen ja jemand der ihn kannte.
Doch niemand wusste wer der fremde Hase war.
Am Sonntagabend mussten die Mädchen nach Hause. Doch sie versprachen nächstes Wochenende wieder zu kommen und dann würden sie auch länger bleiben, denn es begannen die Osterferien.
Bei diesem Wort blitzte ein Gedanke auf im Kopf des Hasens, der aber sofort wieder verschwand.
In der Nacht träumte er von bunten Eiern, einer Häsin und Hasenkindern, die alle besorgt schauten.
 
(c) Irmgard Brüggemann

Am nächsten Morgen überraschte er Hermann mit den Worten.
Ich bin der Osterhase!“
Der Troll starte ihn überrascht an, dann grinste er.
Du erinnerst dich?“
Ja, als die Mädchen von der Osterferien sprachen, da klingelte es in meinem Kopf. Jetzt weiß ich wieder alles, ich wollte zu den Hühnern am Berghof und Eier holen. Meine Familie wird sich schon sorgen machen. Ich muss sofort los. Danke dir mein Freund und sag auch den Langhaaren und ihren Großeltern noch einen schönen Gruß. Ich habe soviel Zeit verloren durch den Unfall, muss mich sputen, sonst fällt Ostern ins Wasser. Lebe wohl mein Freund!“
Und weg war er.
Susi und Renate waren enttäuscht, als sie am Wochenende wieder kamen, hatten sie sich doch gefreut auf den Hasen.
Doch als sie erfuhren, dass es der Osterhase war, waren sie stolz ihn persönlich kennengelernt zu haben.
Und an Ostern fanden sie ein besonders großes Nest mit Leckereien im Garten.
Hermann aber bekam am Abend vor Ostern Besuch von seinem Freund dem Osterhasen und seiner Familie.

© Lore Platz







Donnerstag, 14. März 2024

Frühlingszauber

 

 
 
Leise rieselt der Schnee
und niemand find des schee
der Frühling hat uns doch bereits besucht
und nun kommt wieder der Winter, verflucht
na des moag i net
hoffentlich er boid geht
 
Das geht doch gar nicht, deshalb will ich mit Bildern und einem Gedicht den Frühling hervorlocken








Frühlingszauber

Ein schöner Jüngling schwebt über das Land
Als Frühling ist er überall bekannt
Wo vor kurzem noch wirbelten die
Schneeflocken
Gelingt es ihm mit frohem Lied die Blütenkelche hervor zu locken
Welch eine Pracht, der Farben bunter Reigen
Dazu spielt der Wind mit seinen Geigen
Die Sonne sie strahlt vom wolkenlosen Firmament
Eine Elfe tanzt selbstvergessen nach einer Melodie, die nur sie kennt
Die Vögel zwitschern voll Übermut
Ja, die Sonne ist für alle gut
Kein Langschläfer will jetzt mehr länger im Bette bleiben.
Sich lieber in der Natur die Zeit vertreiben
Tief einatmen den herrliche Duft
Von Blüten und Frühling geschwängerter Luft
Unbarmherzig und garstig kann heute keiner sein
Da wäre man wohl gänzlich allein
Der Frühling bereitet mit kundiger Hand
Über die Herzen sein wundersames fröhliches Band
Nun atmet auch ihr meine Lieben tief ein
Und denkt daran dieses Jahr kann nur einmal Frühling sein

© Lore Platz
 
 
Die Elfen wollen auch endlich wieder hinaus aus ihrem Winterquartier, ich habe ihnen geholfen. 
 
 
Das kleine Auto und die Elfenprinzessin

 
Onkel Oskar, Onkel Oskar, sieh nur wie hübsch ich bin!“ 
Bellinda, das einzige Mädchen der Drillinge klettert über die Rücklehne und stellt sich auf dem Beifahrersitz auf die Hinterbeine. Die Pfötchen über dem Kopf dreht sie sich wie ein kleine Ballerina, dass der weite Rock des hübschen roten Kleidchen um ihre Beine schwingt. Eine rote Schleife schmückt das rechte Ohr.
Oskar lächelt liebevoll, das kleine Mäusemädchen war sein ganz besonderer Liebling. Und so meint er freundlich: „ Du siehst wirklich bezaubernd aus, wie ein kleines Fräulein.“ 
Bellinda hält in ihrem Tanz inne und strahlt. 
„Nicht wahr, mein Kleid ist ja soooo schön! Mama hat es extra von Madame Spinne anfertigen lassen. Weißt du meine Kusine Mira heiratet doch heute und ich darf Blumen streuen.“
 
 
 
Halt die Klappe, Bel, das erzählst du Onkel Oskar schon seit einer Woche,“ brummt ihr Bruder Oskar und kommt auch nach vorn. 
Schick schaut er aus in dem hübschen kleinen Frack. Frau Kathrin klettert über die Lehne, eine große Tasche in der einen Hand und einen Koffer in der anderen Hand. Sie sieht etwas genervt aus und setzt sich prustend nieder.
Herr Max kommt durch das Fenster. 
„Die Schneckenpost wartet.“ 
Frau Kathrin drückt ihm das Gepäck in die Hand und Herr Max schlüpft hinaus, um es auf der Kutsche zu verstauen. 
Bellinda trippelt aufgeregt von einem Bein auf das andere. „Stell dir vor wir dürfen mit der Kutsche fahren, ist das aufregend.“
Frau Kathrin sieht sich um. „Wo ist Bruno?“ 
„Der Herr Professor wird wieder seine Nase in ein Buch gesteckt haben,“ grinst Oskar. 
Frau Kathrin wirft ihm einen strafenden Blick zu. „Du sollst dich nicht immer über deinen Bruder lustig machen, ich wäre froh, wenn deine Zensuren besser wären. Nun geh und hole ihn.“ 
„Bruuunnnooo!“ brüllte Oskar und seine Mutter zuckt zusammen. 
Gleich darauf erscheint der Mäusejunge.
Auch er trägt einen kleinen Frack und sieht seinem Bruder sehr ähnlich, nur  dass auf seiner Nase eine kleine Brille sitzt. 
„Nun können wir ja gehen, auf Wiedersehen Herr Oskar, wir werden einige Tage bei unseren Verwandten bleiben.“ 
"Auf Wiedersehen Onkel Oskar!“ rufen die Kinder.“
Still ist es jetzt im Auto und Herr Oskar ist ein wenig traurig, aber dann tröstet er sich, dass seine Untermieter ja bald wieder zurückkommen.
Außerdem ist er ja nicht allein, immer wieder kommt eines der Waldtiere vorbei und bleibt auf einen kleinen Plausch stehen.
Dann geht der Tag zu Ende und die Sonne geht schlafen und der Mond nimmt ihren Platz ein. 
Die Vögel kuscheln sich in ihre Nester und die Tiere verschwinden in ihrem Bau. Stille liegt über dem Wald. Auch Herr Oskar schließt die Augen und ist bald eingeschlafen.
Etwas weckt ihn auf. Es ist dunkel draußen und nur das fahle Licht des Mondes beleuchtet ein wenig den Wald. Alles ist ruhig und Herr Oskar dachte schon, er hätte sich getäuscht und schließt wieder die Augen. Doch dann hört er ein leises Weinen.
„Hallo, wer weint denn da?“ Sofort verstummt das Weinen, man hört nur noch ein leisen Schniefen. 
„ Habt keine Angst, ich tue euch nichts, zeigt euch doch.“ 
Er spürt eine leichte Bewegung und durch den Mond der durch die Scheibe scheint, sieht er nun ein kleines zartes Wesen, das auf der Ablage sitzt. So etwas zartes und süßes hatte Herr Oskar noch nie gesehen.
 
 
„Wer bist denn du?“ 
„Ich bin Sonilinde, die Tochter der Elfenkönigin Sonnenblume und ich wurde von dem bösen Kobold Alberich gejagt. Beinahe hat er mich erwischt, aber ich konnte mich losreißen, dabei sind meine Flügel verletzt worden und ich kann nicht mehr fliegen. 
Zum Glück kam mir der Wind zu Hilfe, er schickte mir ein Blatt, an das ich mich hängen konnte und blies mich hier in den Wald. Und ich bin zu ihnen herein gekrochen, weil ich hoffe der Kobold findet mich hier nicht.“
Wieder fängt sie zu weinen an.
 „Aber, aber,“ tröstet Herr Oskar, „der Wind wird sicher eurer Mutter Bescheid sagen und sie holt euch ab.“ 
Doch Sonilinde schüttelt den Kopf. „Er musste gleich weiter!“
„ Nun schlaft kleine Elfe, morgen sieht alles viel besser aus.“ 
Das zarte Wesen klettert wieder auf den Sitz, doch dann meint es schüchtern. 
„Können sie die Fenster nicht schließen? Nicht, dass der Kobold mich hier findet.“ 
„Leider geht das nicht, ich sitze hier fest und kann mich nicht rühren.“ 
„Vielleicht könnte ich?“ 
Herr Oskar schmunzelt: „Sehen sie die Kurbel da an der Tür, das ist viel zu schwer für sie.“ 
Die Elfe lacht und es klingt wie das Läuten eines silbernen Glöckchen. „ Ich hab doch meinen Zauberstab!“
Sie hält den Sternenstab gegen die Kurbel, die sich wie von selber dreht und das Fenster ist geschlossen. Dasselbe macht sie auf der anderen Seite. 
„ Nun bin ich sicher.“ 
Mit einem zufriedenem Seufzer kuschelt sie sich zusammen und bald zeigen zarte kleine Töne, dass sie eingeschlafen ist.
Herr Oskar aber kann noch nicht schlafen. Schmunzelnd denkt er über dieses neue Abenteuer nach. Seit er hier im Wald gestrandet ist, war sein Leben nie mehr langweilig. Bald aber schläft auch er.
Es ist spät, als er am nächsten Morgen erwacht und auch sein kleiner Gast schläft noch. 
Im Wald ist es auffallend still und es ist auch niemand zu sehen. Sonst um diese Zeit herrschte hier um ihn herum schon reger Betrieb. 
Da sieht er Fritz, den Igel, der mit schnüffelnder Nase auf den Boden ihm entgegenläuft. 
 „Fritz!“ 
Der Igel reagiert nicht. Richtig er konnte ihn ja nicht hören, die Fenster waren zu.
Herr Oskar räuspert sich. 
„Fräulein Sonilinde!“ 
Die kleine Elfe regt sich, hebt gähnend beide Arme und streckt sich. 
„Guten Morgen, Herr Oskar!“
„ Guten Morgen mein Fräulein, würdet ihr bitte die Fenster wieder öffnen, ich möchte gerne meinen Freund etwas fragen.“
Wie ein Blitz gehen die Fenster runter und als nun Herr Oskar ruft, hebt der Igel den Kopf und trippelt näher ans Auto heran.
„Guten Morgen Oskar.“ 
„Guten Morgen Fritz. Weißt du, warum der Wald heute wie ausgestorben ist.“
„Sie machen sich alle fein, denn heute hat die Elfenkönigin Sonnenblume
Geburtstag und alle sind zum Fest eingeladen.“ 
Sonilinde seufzt leise. „ Weißt du ob sich der Kobold Alberich im Wald herum treibt?“
Fritz zieht seine Schnauze ein und ist nur eine stachelige Kugel.
„So ein Hasenfuß, da werden wir wohl keine Antwort die nächste Zeit erhalten. Aber bald wir bestimmt jemand vorbei kommen und uns helfen.“
Verzagt klettert die kleine Elfe auf den Beifahrersitz und da Herr Oskar befürchtet, dass sie gleich wieder los weinen wird, erzählt er ihr lustige Streiche von den Drillingen und bringt Sonilinde zum Lachen. 
Doch die Zeit vergeht und immer noch lässt sich jemand blicken und auch Fritz liegt immer noch zur Kugel gerollt vor dem Auto. Herr Oskar ist etwas besorgt, doch er will die kleine Elfe nicht beunruhigen.
Dann hat er eine Idee. 
„Fräulein Sonilinde können sie mit ihrem Zauberstab auch die Hupe zum Tönen bringen?“ 
„Was ist eine Hupe?“
„Damit kann ich mich bemerkbar machen, es ist ein lang anhaltender Ton. Sehen sie vorne das runde Rad, das ist das Steuerrad und dieser kleine Hebel daran ist die Hupe.“ 
Die Elfe zückt den Zauberstab und der Hebel bewegt sich und ein lautes „Tuuuuuuut“ ertönt.
Vor Schreck fällt Sonilind auf den Rücken, doch dann beginnt sie zu kichern und lässt die Hupe nochmal ertönen.
Fritz streckt erschrocken seine Nase heraus, um dann sofort wieder in der Kugel zu verschwinden.
Doch ringsum wird es lebendig. Die Tiere kommen von allen Seiten angelaufen und scharren sich um das Auto. Der König des Waldes schreitet aus einem Gebüsch und die Tiere bilden eine Gasse, um ihn zu Herrn Oskar zu lassen.
„Haben sie diesen seltsamen Laut ausgestoßen, Herr Oskar.“ 
„ Ja, mein kleiner Gast hier, braucht eure Hilfe!“
Die Elfenprinzessin klettert durch das Fenster auf das Dach und erzählt nun ihr Abenteuer. Als sie berichtet, dass ihre Flügel beschädigt sind und sie nicht mehr fliegen kann, geht ein mitleidiges Aufseufzen durch die Versammlung. 
Der Hirsch aber beugt sein Geweih und bittet. „Prinzessin wir werden sie zu ihrer Mutter bringen, klettert bitte auf mein Geweih.“ 
Dann setzt sich der lange Zug der Tiere in Bewegung, um zur Sonnenblumenwiese zu marschieren. 
„Auf Wiedersehen, Herr Oskar und danke!“ ruft die kleine Elfe und winkt ihm zu.
Dieser ist ein wenig traurig, doch dann schmunzelt er. Eigentlich hatte er doch gar keine Lust an diesem Fest teilzunehmen, dazu war er doch schon zu alt und behäbig.
Er ließ seine Gedanken schweifen, da spürt er auf einmal eine Bewegung und eine Elfe mit schwirrenden Flügeln lässt sich auf dem Beifahrersitz nieder.
„Guten Tag Herr Oskar, ich bin Sonnenblume und möchte mich bei ihnen herzlich bedanken, dass sie meiner Tochter geholfen haben.“
„ Guten Tag, das ist doch nicht der Rede wert, aber haben sie nicht heute Geburtstag, herzlichen Glückwunsch.“
„Danke schön, aber ich würde ihnen gern eine Freude machen.“ 
Herr Oskar lacht: „ Aber ich habe doch nicht Geburtstag!“ 
Auch die Elfenkönigin lacht. „ Meine Tochter hat mir erzählt, dass sie sich nicht bewegen können. Meine Zauberkraft reicht zwar nicht, dass sie wieder fahren können, aber alles anders könnten sie bewegen, wenn sie den Wunsch dazu haben. Möchten sie?“
Herr Oskar strahlt. 
"Das wäre prima. Wissen sie, ich habe mir schon etwas Sorgen gemacht, wenn es kalt wird, ob meine Mäusefamilie dann nicht erfriert, aber wenn ich die Fenster schließen kann.“
„ Und die Heizung betätigen!“
Die Elfe hebt den Zauberstab und murmelt einige Worte. Dann meint sie lächelnd. 
„Nun Herr Oskar wollen sie es ausprobieren, sie brauchen nur zu wünschen.“
Und Oskar lässt die Fenster auf und zu gleiten, die Kühlerhaube und Motorhaube hinaufschnellen und wieder runter, die Scheinwerfer auf strahlen und die Hupe lang ertönen. 
Frau Sonnenblume lacht und als Oskar sich wieder beruhigt hat, meint sie bedauernd. 
„Nun muss ich wieder zu meinen Gästen. Ach, meine Tochter lässt fragen, ob sie sie besuchen darf?“ „Gerne, ich habe die Kleine ins Herz geschlossen, sie ist ja wirklich entzückend. Aber ist es nicht zu gefährlich, der Kobold Alberich?“ 
„Den habe ich in die Unterwelt verbannt, der kann keinen Schaden mehr anrichten. Nun aber auf Wiedersehen!“ 
Sie fliegt davon und Oskar lässt nun sein Auto tanzen, hebt Kühlerhaube auf und zu, lässt die Hupe erschallen und Fenster sich bewegen, bis Frau Eule aus ihrem Bau fährt und laut „Ruhe“ brüllt.
Oskar kichert und überlässt sich seinen vergnügten Gedanken.



© Lore Platz






Dienstag, 12. März 2024

Der Tanz der Feen

 

Der Tanz der Feen




Roswitha wird wach. Sie setzt sich im Bett auf und weiß im ersten Moment nicht wo sie ist.

Dann fällt es ihr wieder ein. Gestern sind ihre Eltern und sie bei der Oma angekommen und sie liegt in Omas Bett.

Schnell klettert sie aus dem großen altmodischen Bettgestell und läuft barfuß zur Tür.

Witta, wo willst du hin?“

Die Kleine dreht sich zu ihrer Oma um, die im Lehnstuhl am Fenster sitzt.

Erleichtert klettert sie auf deren Schoß und kuschelt sich zufrieden an die alte Frau. „Ich wollte dich suchen, als du nicht mehr neben mir lagst.“

Liebevoll streicht Frau Gartner ihrer Enkelin über das Haar.

Still sehen sie dann beide in den Garten, der im silberhellen Licht des Mondes geheimnisvoll und etwas gespenstisch wirkt.

Etwas bewegt sich unter den Bäumen und Roswitha ruft:

Das ist bestimmt eine Maus!“

Oder ein kleiner Zwerg, der zur Feenwiese will, um ihnen beim Tanz zuzuschauen.“

Tanzen denn die Feen heute Nacht?“

Jede Vollmondnacht treffen sich die Feen, es sind zwölf an der Zahl, auf der Feenwiese, um zu tanzen und Wichtel, Zwerge, Elfen und die Tiere des Waldes kommen um ihnen zuzusehen. Anschließend gibt es dann ein großes Fest.

Der Wichtel Puck, der noch viel zu klein war und deshalb zu Hause bleiben sollte, machte sich einmal ganz allein auf den Weg, weil er unbedingt auch die Feen tanzen sehen

wollte. Willst du die Geschichte hören.

Roswitha nickt heftig und kuschelt sich zufrieden an die Oma.



 


 

 

Der Tanz der Feen



Mitten in einem großen schönen Wald steht eine alte knorrige Eiche. Sie ist schon sehr alt und selbst der heftigste Sturm kann ihr nichts anhaben, denn ihre starken langen Wurzeln sind tief in der Erde verankert.

Und gleich neben der dicksten Wurzel liegt ein Eingang.

Ein großes Schild hängt da, auf dem steht;

Familie Wurzelpurzel.

Vater Knorke hat dieses Schild höchst persönlich gemalt.

Zwei große Eicheltöpfe mit Farbe hat er dafür gebraucht.

Neben dem Schild führt ein Geländer abseits direkt in eine große gemütliche Wohnküche.

Vier Türen führen in die Zimmer von Vater Knorke und Mutter Primella, Sohn Fredjo, Tochter Bellina und Puck, dem Jüngsten.

Die Möbel hat Meister Specht gezimmert, die Bettwäsche und Tischdecken wurden von Madame Seidenraupe gefertigt. Und Frau Spinne webte die zarten filigranen Gardinen .

Das Geschirr hat Knorke selbst geschnitzt, wofür ihm die Buche freundlicherweise etwas Holz überließ.

Und den wunderschönen silbergrauen Teppich, der die Küche noch wohnlicher machte, hat ihnen die Bartflechte zum Einzug geschenkt.

Still war es in der kleinen Wohnung, denn sicher schliefen alle. War es doch auch schon tiefe Nacht.

Doch da öffnen sich drei der Türen. Knorke und Primella kommen aus ihrem Schlafzimmer und auch Fredjo und Bellina verlassen ihre Zimmer.

Alle verhalten sich ganz leise, damit sie den kleinen Puck nicht wecken.

Doch der hat längst etwas bemerkt und steckt nun verschlafen seinen Kopf durch den Türspalt.



Überrascht reißt er die Augen auf und kommt in die Küche.

Seid ihr aber hübsch angezogen, wo wollt ihr denn so spät noch hin?“

Dann fällt es ihm wieder ein.

Ihr wollt zum Tanz der Feen und mich wollt ihr hier lassen!“ ruft er empört.

Du bist noch zu klein, geh zurück ins Bett!“ befiehlt der Vater.

Puck zieht einen Flunsch.

Immer heißt es, ich bin noch zu klein. Das ist ungerecht!“

mault er, geht aber zurück in sein Zimmer, denn wenn der Papa so streng guckt, sollte man lieber folgsam sein.

Schlaflos wälzt er sich im Bett herum. Er kann einfach nicht mehr einschlafen, selbst wenn er ganz fest die Augen zusammen presst.

Schließlich springt er aus dem Bett und zieht sich an. Wenn sie ihn schon nicht mitnahmen, dann würde er eben allein gehen.

Als er aber hinaus in die Dunkelheit tritt, da wird ihm doch etwas eigen zumute. Noch nie war er nachts alleine im Wald gewesen. Auch wenn der Mond leuchtet, so sieht der Wald doch eher gespenstisch aus. Soll er wirklich das Wagnis eingehen?

Zögernd bleibt er stehen. Doch der Gedanke an das Abenteuer ist zu verführerisch und dem Ruf der Freiheit kann er einfach nicht widerstehen.

Er steckt die Hände fest in die Taschen, zieht den Kopf etwas ein und stapft los.

Krampfhaft versucht er das Rascheln ringsum zu überhören und geht unverdrossen weiter.

Schließlich ist er ja ein tapferer keiner Wichtel.

 


Plötzlich rauscht es dicht neben ihm, etwas streift ihn und eine Eule fällt kopfüber neben ihn auf den Boden.

Ächzend erhebt sie sich und richtet zeternd ihr Federn.

Puck, dummer Bub was treibst du dich mitten in der Nacht im Wald herum, beinahe hätte ich dich gefressen,weil ich dich mit einer Maus verwechselt habe!“

Aber ich sehe doch nicht wie eine Maus aus!“

Frau Eule wird etwas verlegen.

Naja, du weißt doch meine Augen sind nicht mehr die Besten.“

Der Wichtel kichert.

Und ihr seid zu eitel, um die Brille zu tragen, die euch Doktor Augentrost gebastelt hat.“

Frau Eule schnaubt nur verächtlich.

Was machst du überhaupt so spät im Wald?“

Ich will zum Tanz der Feen, fliegt ihr vielleicht auch dahin, dann könntet ihr mich doch mitnehmen.“

Pah, habe besseres zu tun und du solltest auch lieber nach Hause gehen.“

Traurig sieht Puck ihr nach, doch dann geht er mutig weiter.

Dachse, Luchse, Schlangen, Marder, und ein Rudel Rehe eilen an ihm vorbei.

 


Nur ein Kaninchen bleibt stehen und fragt, ob er mitkommen will.

Erfreut nickt Puck, doch da spitzt das Kaninchen seine beweglichen Ohren, mit denen es Geräusche aus verschiedenen Richtungen wahrnehmen kann.

Tut mir leid Kleiner, da kommt der Fuchs!“

Und es verschwindet in den Büschen.

Wenn später taucht der Fuchs in Begleitung von Frau Fledermaus auf und die beiden nehmen den kleinen Wichtel ein Stück mit.

Doch mit seinen kleinen strammen Beinen kommt Puck nur langsam vorwärts und die beiden verlieren die Geduld und lassen ihn stehen.

Du kannst ja mit mir mitkommen, ich bin auch nicht sehr schnell.“

 Sabine Schnecke hält neben Puck und nun gehen die beiden gemeinsam weiter.

Dann aber bleibt Sabine Schnecke keuchend stehen.

Ich kann nicht mehr weiter,“und sie verschwindet in ihrem Haus.

Etwas ratlos wartet der Wichtel, dass Sabine wieder hervor kriecht.

Doch leise Schnarchtöne zeigen, dass die Schnecke eingeschlafen ist.

Mutlos lässt sich Puck ins Moos sinken. Wäre er doch nur zu Hause geblieben. Dicke Tränen rollen über seine Wangen.

Warum weinst du denn Puck?“

 


Malwine Eichhorn sieht den Wichtel besorgt an.

Schluchzend erzählt ihr Puck seinen Kummer.

Malwine lacht. „Komm, ich bringe dich zur Festwiese.“

Über ihren buschigen Schwanz krabbelt Puck auf den Rücken des Eichkätzchens und nun geht es schnell über Stock und Stein.

Bald haben sie die Wiese der Feen erreicht und Malwine bringt den kleinen Wichtel zu seinen Eltern.

Die sind sehr überrascht, aber sie schimpfen nicht und Papa Knorke nimmt seinen kleinen Sohn auf den Arm, damit er besser sehen kann.

Ein Faun erscheint und setzt sich auf den Ast eines Baumes. Er hebt seine Panflöte an die Lippen und eine wunderschöne einschmeichelnde Melodie erklingt.

Die zwölf Feen schweben auf die Wiese.

Ihre pastellfarbenen Kleider wehen um ihre grazilen Gestalten und in den langen Haaren sind Blumen eingeflochten.

Sie stellen sich auf die Zehenspitzen, heben die Arme und beginnen zu tanzen.

Atemlose Stille herrscht auf den Platz, denn alle sind bezaubert von den anmutigen Bewegungen der Tänzerinnen.

Am Ende des Tanzes fassen sich die Feen an den Händen und schweben nach oben.

Sie rücken zusammen, als wären sie eins und von den Büschen und Bäumen lösen sich die Glühwürmchen und formieren sich über den Köpfen der Feen zu einer Krone.

Einige Sekunden bleibt dieses Bild, dann löst es sich auf.

Die Glühwürmchen kehren zurück auf die Bäume und die zwölf Feen schweben langsam auf die Wiese.

Sie versinken in einen tiefen, majestätisch anmutenden Knicks.

Der Feenkönig tritt aus dem Dunkel der Bäume und neigt dankend das Haupt.

Dann deutet er auf die im Hintergrund gedeckten Tische und erklärt das Fest als eröffnet.

Herrschte bis jetzt atemlose Stille, so wird es jetzt um so lauter.

Bis zum Morgengrauen dauert das Fest und Puck ist schon längst im Arm seiner Mutter eingeschlafen.“



Frau Gartner streicht liebevoll eine Strähne aus dem Gesicht von Roswitha.

Du hast ja auch schon ganz kleine Augen, komm wir gehen schlafen.“

Sie schlüpfen ins Bett und das Mädchen kuschelt sich an die Oma und ist gleich darauf eingeschlafen.

Die alte Frau aber liegt noch lange wach, denn bei Vollmond fällt es ihr schwer einzuschlafen.

Doch irgendwann schläft auch sie.


© Lore Platz





Samstag, 9. März 2024

Frühlingsgefühle

 

 


Geht es euch auch so? Die Sonne und die Wärme weckt meine Lebensgeister und ich weiß gar nicht wohin mit einer überschüssigen Kraft.
Ständig bin ich am rumwursteln in meiner Wohnung, verändere hier etwas, räume da etwas hin und trällere mit den Vögeln vor meinem Fenster um die Wette.
Mein Laune ist auf dem Höhepunkt und ich könnte die ganze Welt umarmen.
Zwei meiner ehemaligen Tageskinder, die mir vor zwei Wochen noch heulend erklärten wie einsam sie seien und dass sie keinen Freund fänden, sind alle beide frisch verliebt.
Natürlich habe ich mich als extrem neugieriger Mensch mal im Internet schlau gemacht, was so dran ist an den Frühlingsgefühlen.
Sie gibt es wirklich. Es ist so eine Art Erholung vom Winter. Die Wärme und das Licht hat eine positive Auswirkung auf unser Psyche. Außerdem müssen wir nicht mehr dick vermummt durch die Gegend laufen und können also einen Blick auf das andere Geschlecht werfen.
Manchmal wird dann aus so einem Blick ein Dauerblick.
Bei meinen beiden Mädels war das nicht so, die Eine fand ihre Liebe im Internet, die Andere in der Disco.
Aber vielleicht spielt ja die positive Stimmung die derFrühling auslöst auch eine Rolle. (zwinkern) 
 

Nun noch ein Gedicht von meinem Freund 
 

"Die Nachtigall" 

 







Blumen im Garten


Bald wird das Frühjahr wieder kommen,
die Natur wird neu starten,
der Mensch neue Kraft bekommen,
alle schon sehnsüchtig darauf warten.



Was blüht da alles dann im Garten?
Es ist nicht gleich der rote Mohn,
der lässt noch auf sich warten,
Schneeglöckchen und Veilchen sind es schon.





Die Erdbeeren fangen an zu sprießen,
die Luft wird bunt und ganz frisch,
dann wird man auch alles gießen,
dann kommen auch welche auf den Tisch.



Die Äpfel in dem Apfelbaum,
treiben ihre Knospen aus,
und man kann es glauben kaum,
ein fressen für die Apfellaus.






 
Das Gras wächst hoch und grün,
Löwenzahn steht schon in voller Pracht,
Gänseblümchen die auch blüh`n,
die Sonne mit ihren Strahlen lacht.

Netze, gesponnen von den Spinnen,
warten auf den Beutefang,
und am Rohr der Regenrinne,
krabbelt die Erste schon entlang.


O, da kommt gestürzt ein Specht,
ein Wurm am Boden lag,
die Sicht für ihn wird langsam schlecht,
zu Ende geht der Frühlingstag.

Es wird gesagt mit diesem Worten,
der Winter ist nun bald vorbei,
Frühling steht schon vor den Pforten,
und kommt hoffentlich bald herbei.

 
Die Nachtigall