Samstag, 13. Mai 2023

Eine kleine Geschichte zum Muttertag

 

Ein Post zum Muttertag und eine Ankündigung von Lore. Lore möchte eine Pause einlegen, dafür gibt es verschiedene Gründe. Sie bleibt uns aber hier erhalten und kommt nach dem Sommer zurück. Vorher müssen ein paar technische Probleme gelöst werden. An anderer Stelle ist sie aber für ihre treuen Leser und Freunde erreichbar  und es geht ihr auch soweit gut. Ganz herzliche Grüße soll ich euch ausrichten ... Regina


Von meinem Badezimmerfenster kann ich den Fliederbaum in Nachbarsgarten bewundern und dann muss ich daran denken wie sehr meine Mutter den Flieder liebte.
Und wie ich immer bemüht war diese wunderbar duftenden Blüten zu besorgen, um ihr am Muttertag eine Freude zu machen.
Das war gar nicht so leicht, wenn man in einer Mietwohnung ohne eigenen Garten lebt.
Zum Glück war jeden Tag ja die Maiandacht und ich hatte deshalb eine Ausrede noch abends die Wohnung zu verlassen.
Zusammen mit meiner besten Freundin spazierten wir am Abend vor Muttertag durch den Ort, die Kirche bekam uns heute nicht zu sehen.
Wir nahmen auch den Nachbarsjungen mit, der gut zwei Köpfe größer war als wir, und besser mit seinem Arm an die Bäume gelangen konnte.
Er war nicht sehr mitteilsam und stapfte schweigend neben uns her, doch wenn wir in einem Garten einen Fliederbaum entdeckten, dann streckte er seine langen Arme und schnitt einige der duftenden Äste ab.
Manchmal warnte uns auch ein Knurren und wir eilten schnell weiter bevor der Hund an den Zaun kam.
Zuhause gelang es mir dann mit dem Strauß ungesehen in mein Zimmer zu kommen.
Meine Mutter freute sich riesig als der Strauß in einer schönen Vase auf dem Tisch prangte und seinen Duft verbreitete.
Sie fragte nie woher er wohl kam, aber sie bedachte mich mit einem spitzbübischen Lächeln.
 
Eine kleine Geschichte zum Muttertag


 

 
Es ist keine neue Geschichte, aber aus passendem Anlass habe ich sie wieder heraus gekramt.

Mit dieser Geschichte wünsche ich allen Müttern einen schönen Muttertag.


Die ersten Sonnenstrahlen spitzen bereits durch die Fensterscheiben und Vanessa streckt sich genüsslich im Bett.
Heute ist ja Muttertag!“ fällt ihr ein und Teddy brummt , weil er im Schlaf gestört wurde.
Leichtfüßig springt das Mädchen aus dem Bett und tapst barfuß in Peters Zimmer.
Kopfschüttelnd sieht Vanessa sich um, was war der Peter doch schlampig.
Sein Zimmer sieht wieder schrecklich aus.
Das Mädchen kickt den roten Ball in die Ecke, steigt vorsichtig über das Feuerwehrauto und wäre noch beinahe über den Baukasten gestolpert.
Peter schläft noch tief und Vanessa bedauert, dass sie ihn wecken muss.
Vorsichtig packt sie ihn an der Schulter.
Peter knurrt, „Lass mich in Ruhe!“ und schüttelt ihre Hand ab.
Da zieht ihm seine Schwester einfach die Decke weg.
Wie der Blitz springt der Junge auf und sieht sie wütend an.
Vorsichtshalber tritt Vanessa einen Schritt zurück.
Peter, heute ist doch Muttertag.“
Mürrisch verlässt der Junge das Bett.
Wenig später schleichen sie aus dem Haus, klettern über den Gartenzaun und rennen den Hang hinunter auf die Wiese vom Bauern Moser.
Lachend laufen sie barfuß durch das taufrische Gras und bald hat jeder von ihnen einen bunten Strauß gepflückt.
Während Vanessa noch einige Wiesenschwengel sucht, setzt Peter sich ins Gras und mault.
Wir haben doch genug Blumen, was willst du noch mit diesem Gras!“
Es sieht hübsch aus, wenn wir die Wiesenschwengel zwischen die Blumen stecken,“ ruft Vanessa, die sich schon weiter entfernt hat.
Peter stützt die Ellbogen auf die Knie und legt den Kopf in die Hände.
Mitten in seine Gedanken hört er einen schwachen Hilferuf.
Neugierig sieht er sich um, spielte ihm seine Fantasie einen Streich?
Da, wieder hört er es. „Hilfe, Hilfe!“
Vorsichtig bückt sich der Junge nach vorn und bemerkt einen Schmetterling, der in einem Spinnennetz hängt und verzweifelt versucht loszukommen.
Doch je mehr er zappelt, umso fester legen sich die feinen klebrigen Fäden um seinen Körper.
Am Ende des Spinnennetzes sitzt eine dicke schwarze Spinne, die sich jetzt langsam in Bewegung setzt.
 
 

 
Der kleine Schmetterling kämpft verzweifelt gegen die heimtückischen Stricke … und das Ungeheuer kommt immer näher.
Peter sieht sich suchend nach einem Stöckchen um, dann fällt ihm sein Taschenmesser ein.
Schnell klappt er es auf und durchtrennt das Spinnennetz und beide purzeln auf die Erde.
Während die Spinne auf ihren acht Beinen schnell davon läuft, bleibt der Schmetterling jammernd auf dem Boden liegen.
Auweh, ausweiohwei! Ich habe überall blaue Flecken, hättest du nicht besser aufpassen können?“
Du bist gut, mir blieb schließlich nicht viel Zeit,“ empört sich Peter.
Ja, ja, ist ja schon gut, vielen Dank auch, aber könntest du mich jetzt von diesen klebrigen Dingern befreien.“
Peter lacht , nimmt den Falter vorsichtig in die Hand und löst ganz sachte die Spinnfäden.
Ach ist das schön!“ Der kleine Geselle dehnt sich.
Beinahe wäre es mit mir aus gewesen.“
Er schüttelt sich bei diesem Gedanken, doch dann lacht er wieder.
Überhaupt schien er ein lustiges Kerlchen zu sein.
Gestatte, dass ich mich vorstelle, Gaukel, königlicher Ballettmeister.“
Er verbeugt sich zierlich.
 
 

 
Peter grinst.
Königlicher Ballettmeister, wo gibt es das denn?“
Nun lache nicht, ich unterrichte die hübschesten Tänzerinnen an König Mirzels Hof.“
Peter, mit wem redest du da?“
Vanessa ist unbemerkt näher gekommen.
Der Schmetterling auf Peters Hand verbeugt sich elegant.
Gestatten, Gaukel, königlicher Ballettmeister seiner Hoheit des Zwergenkönigs Mirzel.“
Vanessa knickst.
Schönen guten Morgen, Herr Gaukel, freut mich ihre Bekanntschaft zu machen. Aber wo wohnt denn der Zwergenkönig?“
Natürlich im Zwergenreich, unweit des Zauberwaldes, den bisher noch kein Mensch betreten hat.“
Und warum habt ihr das Zauberland verlassen?“
Ich wollte meine Verwandten besuchen, denn ich habe gehört, dass eine meiner Kusinen eine sehr talentierte Tänzerin sein soll.
Oh, ich muss mich beeilen. Adieu!“
Er breitet seine schönen Flügel aus und fliegt von Peters Hand hinauf in den Himmel, dreht eine Runde, wirft ihnen eine Kusshand zu und ist bald ihren Blicken entschwunden.
Doch sie müssen nun zurück, nicht dass die Mutter schon wach ist, bevor sie mir ihrer Überraschung fertig sind.
Geschwind klettern sie wieder über den Zaun und schleichen ins Haus.
Während Peter mit der Kaffeemaschine beschäftigt ist, deckt Vanessa den Tisch.
In der Mitte prangt der wunderschöne Wiesenblumenstrauß und unter der Vase legt das Mädchen die Geschenke.
Sie tritt einen Schritt zurück und betrachtet ihr Werk. Hübsch sieht es aus.
Der Kaffee ist durch,“ meldet Peter aus der Küche.
Hand in Hand huschen sie zur Schlafzimmertür und klopfen an.
Herein!“ ertönt die kräftige Stimme des Vaters.
Die Mutter sitzt aufrecht im Bett und streckt beide Arme aus.
Jubelnd fallen ihr die Kinder um den Hals.
Alles Gute zum Muttertag!“
Danke euch, hier duftet es ja so herrlich nach Kaffee.“
Verena hatte das Mauscheln in der Küche längst gehört.
Die Kinder zerren sie aus dem Bett.
Überrascht steht diese wenig später vor dem hübsch gedeckten Tisch, sie drückt ihre Kinder an sich und wechselt einen zärtlichen Blick mit Michael.
Ja Verena war sehr glücklich mit ihrer kleinen Familie.
 
(c) Lore Platz




6 Kommentare:

  1. Liebe Lore,
    ja es sind die kleinen Aufmerksamkeiten, die uns Müttern so viel Freude bereiten.
    So ein Wiesenstrauß mit dem das Kind einfach sagt:"Mama ich hab dich lieb!" lässt ein Mutterherz vor Freude hüpfen :-).
    Deine Geschichte ist bezaubernd.
    Sicher telefonierst Du morgen mit Deiner Tochter, die Dir zum Muttertag alles Gute wünscht. Wir gehen morgen mit unserem Sohn gemeinsam essen und irgendwie liegen irgendwelche Heimlichkeiten in der Luft... :-)
    LG und auch Dir einen schönen Muttertag
    Astrid

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  2. Liebe Lore, schöne Muttertagsgeschichte und gleich noch einen Schlenker ins Märchenreich, hat mir gut gefallen. Liebe Grüße Eva

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  3. Wieder eine so schöne Geschichte - passend zur Jahreszeit. Hier fängt auch der Flieder bald an zu blühen. Herrlich! Lore Dir auch einen schönen Muttertag!

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  4. Liebe Lore, so eine schön Muttertagsgeschichte und mich haben die selbstgebastelten Sachen immer am meisten gefreut, weil man Liebe, Mühe darin sehen kann.
    Liebe Grüße und Dir auch einen schönen Muttertag, wenn er auch wieder mal anders gefeiert werden muss, Roswitha

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  5. Liebe Lore, gefällt mir sehr Deine Muttertagsgeschichte.
    Meine Mutti hielt von solchen Tagen nichts, auch Gebasteltes oder ein Sträußchen wurde beiseite gelegt. Naja, irgendwann habe ich es dann gelassen.
    Mein Sohn ruft stets an, hat es noch nie vergessen.
    Sicher wirst auch Du was von Deiner Tochter hören. Dann haben wir es wohl besser verstanden.
    Einen schönen sonnigen Muttertag wünscht Monika

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  6. Lieve Lore, so passend zur Erinnerung diese Muttertagsgeschichte.
    Gern wieder gelesen und geschmunzelt. DANKE
    Nun ist unser Sohn verheiratet und er hat auch in diesem Jahr seine Mama nicht vergessen. "Wartest doch schon, weiß ich doch." Sagte er am Telefon, hab ihn direkt schmunzeln gehört.
    Na klar, freut man sich über so einen Gruß zum Muttertag.

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